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Karl Hagemeister war einer der großen Landschaftsmaler in der Umbruchszeit zum Imressionismus und Expressionismus.


Karl Hagemeister 

Meister der Natur


Ausbildung

Karl Hagemeister wurde am 12. März 1848 in Werden an der Havel geboren. Er machte bei Friedrich Preller d. Ä. ein Malerausbildung und studierte bis 1873 an der Fürstlichen freien Zeichenschule in Weimar. Er unternahm mehrere Studienreisen nach Dresden und dem Hintersee im Berchtesgadener Land. In der Meyerschen Sammlung von Gemälden in Dresden beeindruckten ihn die Werke der französischen Landschaftsmalerei - die Malerei der Schule von Barbizon. Insbesondere die Bilder der Künstler wie Courbet, Diaz, Daubigny, Millet oder Rousseau beeinflussten Hagemeister in seinem Schaffen.

Freundschaft mit Carl Schuch

Neben dieser progressiven Landschaftsmalerei war die Begegnung mit dem Maler Carl Schuch, der um 1873 am Hintersee verweilte und Kontakt zum Wilhelm Leibl-Kreis unterhielt, prägend. Beide verstanden das „Landschaften“ als Einklang mit der Natur, aus der es zu schöpfen galt. Gemeinsame Arbeitsjahre förderte die gegenseitige malerische Entwicklung und ließ sie 1880 in Kähnsdorf, am Seddiner See gelegen, zusammenkommen. Nach weiteren Reisen nach Wien, Salzburg, Brüssel und mit Wilhelm Trübner zusammen nach Italien und kehrte er 1884 endgültig nach Werder zurück.


Berliner Sezession

Im Jahre 1898 gehörte Karl Hagemeister zu den Gründungsmitgliedern der modernsten Künstlervereinigung in Deutschland, der Berliner Sezession. Als Gegenbewegung zur offiziellen Kunstpolitik des Kaiserreichs gegründet, wurde die Kunst der Berliner Sezession wegweisend für die impressionistische Stilrichtung in Deutschland. Neben Künstlerpersönlichkeiten wie Max Liebermann, Lovis Corinth oder Max Slevogt, prägte auch Karl Hagemeister den Malstil des Deutschen Impressionismus.

Durchbruch und Professur

Ende 1912 fand in München eine erste große Werkschau des Landschaftsmalers statt, die auch in Berlin und Hamburg präsentiert wird. Ab diesem Zeitpunkt ist Hagemeisters künstlerischer Durchbruch  deutschlandweit vollbracht. 1914 wurde er zum „Königlich-preußischen Professor" ernannt und 1923 zu seinem 75. Geburtstag Mitglied der preußischen Akademie der Künste. Am 5. August 1933 starb er in Werden an der Havel.

Die Landschaft ist still und anmutig und lebt eigentlich nur durch die Stimmung, die ich immer mehr in letzter Zeit liebte. Die Stimmung ist die Trägerin des seelischen Elements der Landschaft, und da ich seelische Eindrücke ausdrücken mußte, mußte ich die Stimmungen besonders studieren. Mit einem Blick erfasste ich es und fixierte einen Hauptpunkt, alles andere fügte ich nur nebenbei an, weil die anderen Dinge undeutlich und von Licht überflogen wurden. Wenn ich mich seelisch ausdrücken wollte, zerlegte ich den Stimmungston in zwei Töne, den Licht- und den Schattenton. Diese strich ich über die ganze Leinwand und entwickelte nun aus diesem großen Stimmungston alle anderen Dinge in ihren besonderen Tönen. Auf diese Weise wurde das Kolorit meiner Bilder organisch und nicht bloß geschmackvoll zusammengestimmt. Bei dieser Darstellungsart blieb ich nun mein Leben lang, ob große oder kleine Bilder entstanden“ [Kleine Selbstbiographie, 1928]